• Grundsätzliche Überlegungen
  • Wirkungsweise von RWA
Brandfälle der letzten Zeit führen uns die oft erheblichen Ausmaße, die umfangreichen Schäden und nicht zuletzt den schmerzenden Verlust von Menschenleben ins Bewußtsein. Das Feuer als auslösender Faktor für diese Katastrophen und die sich daraus entwickelnden Produkte wie Rauch und Wärme stellen die eigentlichen Gefahren vor allem im "gefangenen Zustand", d. h. innerhalb des Gebäudes, dar. Dabei zeigt die Praxis, daß der Brandrauch gegenüber der Wärme (Flammen) die größere Gefahr für Menschen darstellt. Statistiken über ausgewertete Brände machen deutlich, daß etwa 2/3 der Totesursachen auf Erstickung und Vergiftung durch Rauch sowie ca. 1/3 auf Verbrennungen und Einsturz von Gebäudeteilen zurückzuführen sind. Diese Tatsache soll einen Hinweis darauf geben, welche Rangordnung dem Rauch hinsichtlich der Gefährdung des Menschen im Brandfall zukommt. Darüber hinaus fördern Brandrauch und Brandgase von hoher Temperatur, verbunden mit den thermischen Auftrieb, das "Vorwärmen" noch nicht brennender Bereiche, und damit die Ausbreitung des Brandes.

Im Rahmen eines wirkungsvollen vorbeugenden Brandschutzes ergeben sich durch diese Bedingungen und Gefahren vielfältige Aufgaben. Dabei sind die Hauptaufgaben:
  • die Entrauchung
  • die Rauchverdünnung
  • und die Rauchfreihaltung von Fluchtwegen und Zugängen für die Feuerwehr zwecks Brandbekämpfung.
Zur Reduzierung der Brandausbreitung muß neben dem Rauch die entstehende Wärme aus dem Gebäude geführt werden. In der modernen Gebäudetechnik sind deshalb Einrichtungen zum Rauch und Wärmeabzug, kurz RWA genannt, unerläßlich. Die RWA dienen somit nicht nur dem Personenschutz, sondern ebenfalls dem Objektschutz. Dabei bilden das Herzstück einer mechanischen RWA die Brandgasventilatoren.
Entrauchung

Entrauchung

Brandgas-Radialventilatoren für Dachaufbau der Bauform BVW-D, werden eingesetzt
zur Absaugung von Rauch- bzw. Brandgasen aus nicht beheizten Räumen
Entrauchung

Brandgas-Ventilatoren für Dachaufbau der Bauform BVD, werden eingesetzt zur Absaugung von Rauch- bzw. Brandgasen
Entrauchung

Brandgas-Axialventilatroen
der Baureihe BVAXN 12/56, werden eingesetzt zur Absaugung von Rauch- bzw. Brandgasen.

Entrauchung


Brandgas-Axialventilatoren
der Baureihe BVAXN 8/56, werden eingesetzt zur Absaugung von Rauch- bzw. Brandgasen.
Sobald das Brandgaspolster bis unterhalb der Kopfhöhe vorge-drungen ist, ist die Rettung von Personen und die Bekämpfung des Brandes in Frage gestellt.
Sobald der Brandraum an bestimmten geplanten Stellen geöffnet wird, entsteht durch gleichzeitige Luftzufuhr und Brandgasabfuhr eine Wärme und Rauchgasentnahme aus dem Brandraum und ein zunächst stattfindender Druckausgleich gegenüber angrenzenden Bereichen. Im weiteren Verlauf wird sich in der unteren Hälfte des Raumes ein Unterdruck einstellen und durch entsprechende Nach-strömöffnungen wird Frischluft herangeführt. Werden die Öffnungen unter Einbeziehung eines möglichen Brandes, bezogen auf die Raum-größe und Brandbelastung, richtig bemessen, so ist das Abfließen der warmen Brandgase und der Zustrom frischer Luft gewährleistet. Bei anhaltendem Brand stellt sich dann unter der Decke ein Gaspolster im Idealfall in konstanter Höhe über Boden ein (Gleichgewichtszustand zwischen zuströmender Luft und abfließenden Brandgasen), so daß im unteren Teil genügend Sicht und Atemluft zum Verlassen des Brandraumes und zum Löschangriff gegeben ist. Dieser Gleichge-wichts zustand kann sowohl durch einfache ins Freie führende Öffnungen als auch durch eine Entrauchungsanlage im Sinne von maschinellen Einrichtungen erreicht werden. Bild 2 macht diesen Zustand deutlich. Unter Einbeziehung aller planungstechnischen wichtigen Faktoren kann es bei der Auswahl zwischen natürlich wirkendem RWA keine Konkurrenzsituation, sondern nur eine sinnvolle Ergänzung geben. Danach sind, abgesehen von baulichen Gegebenheiten, vor allem die zu erwartenden, thermischen Verhältnisse im Brandfall ausschlaggebend.
Brandgas
Feuerrauch



Mit dem Brandereignis ist je nach der Art der verbrennenden Materialien eine unterschiedlich starke ( dichte ) Rauchentwicklung zu erwarten. Die Brandgase, die sich anfangs nur über einen Teil der Fläche eines Raumes erstrecken, steigen zur Decke und bilden eine Schicht, die sich zunächst noch nicht mit der darunter liegenden Kaltluft vermischt. Erst bei stärkeren Bränden staut sich das Brandgas im geschlossenen Raum unterhalb der Decke, wobei sich das Brandgaspolster mit zunehmender Branddauer von der Decke zum Boden des Raumes hin ausdehnt.