Allgemeine Funktion
Eine Regelung ist an sich ein recht dummes Gerät. Sie vergleicht grundsätzlich nur Temperaturen miteinander und schaltet, je nach ermitteltem Wert z.B. eine Pumpe, einen Brenner oder einen Mischer, an oder aus. Eine Standard-Regelung eines Heiz-kessels z.B. fragt die Außentemperatur und die Kesseltemperatur mit Hilfe von Fühlern ab. Wenn die Kesseltemperatur zu niedrig für die Außentemperatur ist, schaltet sie den Brenner ein, ist sie zu hoch, den Brenner aus.
Woher weiß nun aber die Regelung, bei welcher Außentemperatur sie welche Kesseltemperatur machen soll ?
Das sagt ihr eine sogenannte "Heizkurve", die Sie selber, meist aber der Heizungsfachmann einstellt. Diese "Heizkurve" ist eigentlich nichts anderes, als eine Art Tabelle, auf der die Kesseltemperatur bei der entsprechenden Außentemperatur einge-tragen ist. Die Regelung kann also durch diese Tabelle beurteilen, ob die aktuelle Kesseltemperatur zu hoch, oder zu niedrig ist.
Bei den Temperaturen unterscheidet die Regelung also zwischen "IST"-Temperatur (die gerade durch die Fühler gemessene Temperatur) und der sogenannten "SOLL"-Temperatur ( = Temperatur, die laut Heizkurve geheizt werden soll). Stimmt die "IST"-Temperatur nicht mit der "Soll"-Temperatur überein, erfolgt eine Reaktion der Regelung, z.B. Start des Brenners, Ab-schalten des Brenners, Einschalten einer Pumpe etc.
Der Haken an der Sache ist, daß a) der Außentemperatur-Fühler nur die Temperatur an der Stelle fühlt, wo er befestigt wurde,
b) daß er meist weder Sonnenschein noch Windbewegung feststellen kann und c) daß eine exakte "SOLL"-Temperatur von so vielen Faktoren abhängt, daß eine "Heizkurveneinstellung" immer nur ein grober Richtwert sein kann.
Schwierigstes Beispiel: Fußbodenheizung.... hier muß die Regelung nicht nur die richtige Temperatur einstellen um die Räume bei jeder Außentemperatur auf die gleiche Innentemperatur zu bekommen. Sie müßte auch Hellseher sein und eigentlich die Außen-temperatur in 1-2 Stunden wissen, da durch die Trägheit einer Fußbodenheizung diese Zeitspanne für ein korrektes Heiztem-peraturwahl benötigt wird.
Eine Regelung alleine kann also niemals die exakte Raumtemperatur schaffen, die der Bewohner haben will, egal wie genau sie eingestellt ist. Deshalb ist es notwendig noch "Raum-Regelungen" in Form von Heizkörper-Thermostatventilen (bei einem Heiz-körpersystem) oder z.B. Raumthermostaten (Fußbodenheizung) in den Räumen zu haben. Die Regelung der Heizung übernimmt also nur die "Grundsteuerung", indem sie eine gewisse Wassertemperatur steuert, die zu den Räumen gelangt. Hier müssen aber die "Raum-Regelungen" entscheiden, wieviel davon tatsächlich gebraucht wird.
Wenn eine außentemperaturgeführte Regelung aber eigentlich niemals genau sein kann, warum wird sie denn überhaupt eingebaut ? Weil sie trotz Ungenauigkeit sehr viel Energie einspart und die Alternativen (computergesteuerte Einzelraum-regelung mit Rückmeldung) noch sehr aufwendig und teuer sind.
Die Einsparungen liegen auf der Heizkesselseite, dieser hat umso mehr Verluste, je höher seine eigene Temperatur ist. Und zwar sowohl im Stillstand, als auch beim Brennerbetrieb.
Ein weiterer Vorteil liegt in der Staubentwicklung von Heizkörpern. Ein Heizkörper, der mit 40 Grad einen Raum warmbekommt, "pustet" und wirbelt weniger Staub auf, als ein Heizkörper von 80 Grad. Sie sollten also Ihre Regelung schon exakt (= so niedrig wie möglich) einstellen lassen, ein Nachregeln mit den Heizkörperventilen oder den Raumthermostaten entfällt dadurch aber nicht.