Wie stelle ich meine Regelung am sparsamsten ein ?
(siehe auch > > Energieeinsparungen, bzw. > > Wirtschaftlichkeitsberechnung)

Dies ist keine einfache Aufgabe und benötigt vor allem etwas Geduld und Zeit. Um die sparsamste Einstellung herauszufinden, hat sich folgende Vorgehensweise bewährt: (Nur bei selbstgenutzen Häusern!)

Sie müssen zuerst den UNGÜNSTIGSTEN zu beheizenden Raum ermitteln. Der ungünstigste Raum ist derjenige, dessen Heizung (Heizkörper oder Fußbodenheizung) am längsten braucht, den Raum warm zu bekommen. Zur Ermittlung schließen Sie in den infrage kommenden Räumen die Türen, drehen Sie die Heizkörperventile voll auf und schauen Sie nach ca. 1/2 Stunde nach, welcher Raum noch am kältesten ist. Achten Sie darauf, daß Sie diesen "Test" nicht an einem sonnigen Tag machen, oder wenn irgendwelche "Fremdwärme" (Herd/Personen/Sonne/Badewanne) das Ergebnis verfälschen könnte. Weiterhin ist es natürlich sehr wichtig, diese "Ermittlung" an einem Heiztag, am Besten im tiefen Winter zu machen.

Bitte beachten Sie hierbei nur Räume, die täglich normal geheizt werden, also z.B. nicht das eigene Schlafzimmer, welches nie geheizt wird, oder z.B. eine Gästetoilette / Gästezimmer, die nur ab & zu beheizt werden. In diesen Zimmern lassen Sie die Heizkörperventile so stehen, wie Sie es meistens haben.

Haben Sie den ungünstigsten Raum ermittelt, so stellen Sie die anderen Heizkörperventile wieder auf "Normal" und lassen nur das Ventil des ausgewählten Raumes voll offen. Jetzt können Sie probieren, die Heizkurve zu halbieren, also z.B. von 1,8 auf 0,9.
Bekommen Sie am nächsten Tag (oder schon am Abend) den ungünstigsten Raum trotz voll aufgedrehtem Ventil nicht mehr warm, stellen Sie die Heizkurve auf die Mitte der beiden vorherigen Werte, also in unserem Beispiel auf ca. 1,3 bis 1,4. Ist der Raum nach 4-5 Stunden trotzdem nicht warm genug, erhöhen Sie nochmals um die Resthälfte, also von z.B. 1,4 auf 1,6. Umgekehrt geht es natürlich auch, bedeutet, daß Sie die Heizkurve natürlich weiter halbieren sollten, wenn der Raum aus-reichend warm geworden ist.

Der Trick ist also, mit den wenigsten Versuchen die geringste Heizkurven-Einstellung zu finden, bei der der ungünstigste Heiz-körper gerade noch das Zimmer warm genug bekommt.

Eine kleine Einschränkung wäre noch zu erwähnen:
Dadurch, daß die Heizkörper mit weniger Temperatur die Räume warmhalten sollen, bleiben die Heizkörper-Ventile länger offen. Dies bedeutet an sich einen Vorteil, da der Heizkörper dadurch öfter im Ganzen warm wird und nicht nur zur Hälfte, weniger Fließgeräusche etc. Die mögliche Auswirkung ist aber auch, daß die Heizungs-Pumpenleistung korrigiert, d.h. höher eingestellt werden muß. Hiermit warten Sie aber solange es geht, da hierdurch ein gutes Stück der Heizkosteneinsparung zu Ungunsten der Stromrechnung aufgebraucht werden würde. In neueren Anlagen sind die Heizungspumpen sowieso meist mit viel zu großer Leistung eingebaut, sodaß es meistens auch ohne Leistungsanpassung geht und somit durch den jetzt leichteren Lauf der Pumpe sogar Strom eingespart werden kann.

Haben Sie die "optimale" Heizkurveneinstellung gefunden, so kommt jetzt noch ein weiterer Haken hinzu, der überwunden werden muß, die "Parallel-Verschiebung". Dies ist eine weitere Einstellmöglichkeit jeder normalen Regelung, und wird auch mit einem "Sonnensymbol", einem +/- -Drehknopf oder ähnlichem dargestellt. Hiermit wird der Tatsache Rechnung getragen, daß unterschiedliche Heizsysteme in unterschiedlich gedämmten Häusern eine unterschiedliche Temperatur-Grundwärme benötigen.
Sie müssen sich hieran wagen, wenn Sie erkennen, daß Ihre Heizkörper bzw. Fußbodenheizung bei geänderten Außentemper-aturen mal deutlich zuviel, bzw. zu niedrig Raumtemperaturen erzeugen.

Beispiel 1:
Sie haben bei -8 Grad Ihre Heizkurve "optimiert", jetzt wird es draußen wärmer und im Haus gleichzeitig deutlich kälter, oder es wird draußen kälter und in Ihrem Haus wird es zu warm.
Dies wäre ein Zeichen dafür, daß Ihre Heizkurve zu hoch und die Parallel-Verschiebung zu gering ist. Sie müssen in diesem Fall die Heizkurve um z.B. 0,2 (von z.B. 1,8 auf 1,6) zurücknehmen, die Parallelverschiebung jedoch gleichzeitig um 1 Punkt (oder Strich etc., je nach Regelung) höher setzen.

Beispiel 2:
Sie haben bei -8 Grad Ihre Heizkurve "optimiert", jetzt wird es draußen kälter und im Haus ebenfalls, oder draußen wärmer und in den Räumen zu warm, wird aber wegen dem Abschalten der Thermostatventile meistens nicht bemerkt.
Dies wäre ein Zeichen dafür, daß die Heizkurve zu niedrig und Parallelverschiebung zu hoch ist. Bei diesem Effekt müssen Sie die Heizkurve um ca. 0,2 höhersetzen und die Parallelverschiebung etwas (ca. 1 Punkt/Strich etc.) niedriger.

Da die Parallel-Verschiebungs-Einstellung bei fast allen Regelungen etwas anders ist, kann man hierzu keine allgemeingültigen Aussagen treffen, lesen Sie dazu bitte die Bedienungsanleitung und achten Sie auf Worte wie "Tagtemperatur-Einstellung", "Heizkurvenanpassung" etc, die alle diese Parallelverschiebung meinen. Die Parallel-Verschiebung-Veränderung ist nachher, nachdem Sie die "richtige" oder annähernd richtige Einstellung gefunden haben, die einzige, die Sie benutzen sollten, um kleine Anpassungen vorzunehmen.

Zum Beispiel wenn starker Wind auf dem Haus liegt, kühlt das Haus deutlich schneller aus, als ohne Wind. Da die Regelung jedoch nur die Außentemperatur fühlt, regelt sie immer auf die "ohneWind"-Einstellung. Dann ist es sinnvoll, die Parallelver-schiebung leicht zu erhöhen, um trotzdem ausreichen Wärme zu bekommen.

Weil dieses Thema sehr umfangreich ist, haben wir hier nur die grundsätzlichen Einstellungen erwähnt, eine genaue, auf Ihr Haus abgestimmte Einstellung müssen Sie (oder wir als Heizungstechniker) jedoch immer selber finden; ein niedriger Energie-verbrauch dankt es Ihnen.


Erklärung zum Meßprotokoll Ihres Schornsteinfegers. Bitte lesen Sie hier